Sonntag, 30. April 2017

Rezension: In der Liebe ist die Hölle los


Wenn dein Vater der Teufel ist und du in seiner Firma, der Hölle, arbeitest, kann doch eigentlich nicht mehr viel Schlimmeres passieren. Aber genau diese Erfahrung macht Catalea Morgenstern, die Protagonistin in Benne Schröders Debütroman In der Liebe ist die Hölle los, der vergangene Woche bei LYX erschienen ist. Wieso mich der Roman so überrascht hat, erfahrt ihr in meiner heutigen Rezension.



WORUM GEHT ES?

Die junge Frau Catalea Morgenstern will eigentlich nur ein ganz normales Leben führen. Allerdings macht ihr Vater ihr immer wieder einen Strich durch die Rechnung, indem er sich in ihre Beziehungen einmischt. Dass ihr Vater der Teufel ist, macht das Ganze nicht unbedingt besser, denn ihr Leben wird dadurch stets von ihm beeinflusst. Sie versucht sich mit allen Mitteln gegen ihre Bestimmung zu stellen, arbeitet dann aber schon bald selbst in der Firma ihres Vaters. Bis zu dem Tag, an dem ihr erster Auftrag dermaßen schief geht und plötzlich die ganze Hölle hinter ihr her ist. Catalea muss fliehen, will aber eigentlich viel lieber das Verbrechen aufklären, für das sie den Kopf hinhalten soll. Wer zum Teufel will ihr da etwas anhängen? Im wahrsten Sinne des Wortes, zum Teufel.


REZENSION

In der Liebe ist die Hölle los von Benne Schröder war für mich definitiv eine Überraschung. Aufgrund des Klappentextes hatte ich doch eine ganz andere Erwartung an den Roman. Besonders das Setting habe ich mir ganz anders vorgestellt. Ich bin davon ausgegangen, dass die Geschichte tatsächlich in einer Art fiktiven Unterwelt spielt und war demnach sehr überrascht, als sich herausstellte, dass der Roman in Köln spielt. Es war aber keine böse Überraschung, denn das ergibt im Zusammenhang mit der Firma des Teufels, in der die Protagonistin Catalea unfreiwillig mit hereingezogen wird, durchaus Sinn und ich bin immer noch sehr begeistert von dieser Idee.

Ohnehin hat der Autor Benne Schröder in seinem Roman viele Verknüpfungen geschaffen, die mir sehr gefallen und mich oft zum Schmunzeln gebracht haben. Man begegnet einigen biblischen Figuren, die auch in der heutigen Zeit noch durchaus lebendig sind. An dieser Stelle möchte ich aber gar nicht zu sehr ins Detail gehen, denn es ist gerade das, was den Roman so besonders macht und das möchte ich keinem vorweg nehmen. Ein kleiner Hinweis darf es aber doch sein: Es hat schon einen besonderen Grund, weshalb die Ranghöchsten in der Firma durchweg italienische Namen haben.

Das Besondere für mich an diesem Roman ist, dass ich jeden Einzelnen der Charaktere wirklich gut eingebunden finde. Ich habe das Gefühl, dass jeder von ihnen wirklich eine Funktion besitzt und sie untereinander auch gut funktionieren. Ich kann nicht mal wirklich sagen, welcher dieser Charaktere mich am meisten begeistert hat, weil irgendwie jeder so seinen Moment hatte, in dem er oder sie wirklich stark war.
Dennoch muss ich sagen, dass mich die Reibereien zwischen Timur und Catalea doch am meisten amüsiert haben. Dieses Gefühl, dass sie teilweise nicht mit, aber auch nicht ohne einander konnten, machte das doch besonders. Vor allem aber entwickeln sie sich beide aufgrund des jeweils anderen weiter und finden mehr zu sich selbst, was mir sehr gefallen hat. Timur hat in Catalea von Anfang an das gesehen, was sie wirklich ist und sie stets ermutigt, diese Rolle anzunehmen. Für mich geht es in dem Roman also weniger um die Liebesgeschichte zwischen den Beiden, sondern mehr darum, dass jeder der beiden zu sich selbst findet und sie zusammen ihren Platz in der dunklen Gesellschaft finden.

Dass Catalea keineswegs ein einfacher Charakter ist, sondern durchaus auch mal stur und bockig sein kann, macht sie in meinen Augen gleich viel sympathischer. Sie ist eine willensstarke Frau, die jedem die Stirn bieten kann, wenn sie es will. Das merkt man gleich im ersten Kapitel, das für mich ein großartiger Auftakt zu dem Roman war, weil die Geschichte quasi gleich mit einem Paukenschlag beginnt. Wir erleben das Geschehene aus Cataleas Sicht, die aus der Ich-Perspektive erzählt. Einige Kapitel beginnen mit dem Ratgeber für die Toten, was sehr abwechslungsreich ist und vor allem interessant zu lesen, da wir so einen noch tieferen Einblick in das System der Firma bekommen haben.

Benne Schröder hat im Autoreninterview gesagt, dass er hofft, dass die Leser am Ende des Buches hoffentlich glücklich und zufrieden sind, aber auch aufgekratzt, weil sie wissen wollen, wie es weitergeht. Ich kann nur sagen: Ja, auf jeden Fall!
In der Liebe ist die Hölle los hat mir von Anfang bis Ende super gefallen. Ich habe mitgefiebert, mitgerätselt und mich von den Wendungen ebenso durchschütteln und auf die falsche Spur führen lassen wie Catalea! Sollte es tatsächlich eine Fortsetzung zu diesem Roman geben, dann werde ich sie auch unbedingt lesen, denn in diese Geschichte einzutauchen hat mir besonders großen Spaß gemacht.


FAZIT

Obwohl In der Liebe ist die Hölle los als romantische Fantasy eingeordnet wird, steht für mich gar nicht so sehr die Liebesgeschichte im Vordergrund. Der Roman besticht vor allem durch die gute Idee, die Hölle als eine Firma zu gestalten. Auch die einzelnen Charaktere harmonieren perfekt miteinander, sodass am Ende eine tolle Geschichte entsteht. Benne Schröder hat mich mit seinem Debütroman definitiv überrascht und mir große Lesefreude bereitet. In der Liebe ist die Hölle los bekommt von mir demnach fünf von fünf Kreuzen.



BUCHDETAILS

Titel: In der Liebe ist die Hölle los
Autor: Benne Schröder
Verlag: LYX Verlag
Preis: 10,00€
Sonstiges: Klappenbroschur, 399 Seiten

Die Buchdetails sind der Webseite von Bastei Lübbe entnommen.
Vielen Dank an LYX und Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar!

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